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Pressemitteilungen
Bezirk
| 02. Januar 2018

Bezirk hilft traumatisierten Soldaten in der Ukraine

Weiterbildung bei posttraumatischen Belastungsstörungen abgeschlossen

Auf dem Bild sind Menschen vor einer deutschen und einer ukrainischen Fahne zu sehen, die lachend ein gedrucktes Handbuch in die Kamera halten.
Zum Abschluss der Fort- und Weiterbildung übergab Bezirkstagspräsident Dr. Günther Denzler (Mitte) das Modulhandbuch zur Behandlung von posttraumatischen Belastungsstörungen. (Foto: Christian Porsch)

Zum Abschluss des Jahres besuchte Bezirkstagspräsident Dr. Günther Denzler zusammen mit einer fünfköpfigen Delegation die Partnerregion des Bezirks Oberfranken, das ukrainische Transkarpatien. Grund war der Abschluss der Fort- und Weiterbildung von Ärzten und psychiatrischem Fachpersonal aus der ukrainischen Teilregion in der Behandlung von Posttraumatischen Belastungsstörungen (PTBS). Aufgrund des militärischen Konflikts in der Ostukraine leiden auch in Transkarpatien vermehrt Menschen an diesem psychiatrischen Krankheitsbild. Die Zusammenarbeit beider Regionen soll nun weiter ausgebaut werden.

„Der immense Anstieg von Personen, die als Folge des militärischen Konflikts im Osten der Ukraine an posttraumatischen Belastungsstörungen erkrankt sind, erforderte die Aus- und Weiterbildung von Ärzten und des medizinischen Fachpersonals aus der Region Transkarpatien in Diagnostik, Therapie und Rehabilitation. Wir freuen uns, dass wir unseren Partnern in der Ukraine mit unseren Fachleuten der Gesundheitseinrichtungen des Bezirks Oberfranken (GeBO) auf diesem so wichtigen Gebiet weiterhelfen und einen Beitrag zur Verbesserung der Lebensqualität von Menschen mit PTBS in Transkarpatien leisten konnten“, zeigt sich Bezirkstagspräsident Dr. Günther Denzler beeindruckt von seinen Besuchen im Veteranenhospital und in der Suchtklinik der transkarpatischen Bezirkshauptstadt Uschhorod.

Handbuch übergeben 

Im Rahmen des Kurzbesuchs in der Ukraine übergab Denzler zusammen mit einer fünfköpfigen Delegation auch ein Modulhandbuch, das nun als Leitfaden für die Behandlung von PTBS in den ukrainischen Kliniken Verwendung finden wird. Das Handbuch wurde federführend von Gesundheitswissenschaftler Walter Rätzel-Kürzdörfer, Diplompsychologe Kai Uffmann und dem ehemaligen Ärztlichen Direktor des Bezirkskrankenhauses Bayreuth, Prof. Manfred Wolfersdorf, zusammen mit den transkarpatischen Ärzten erstellt und ins Ukrainische übersetzt. „Unser Ziel war es, einen Erfahrungsaustausch zu gewährleisten und die Expertise der deutschen Ärzte und Psychologen weiterzugeben“, bilanziert Denzler. Im Sommer fand dazu bereits eine Hospitation von sieben Psychiatern und Psychologen aus Transkarpatien am Bezirkskrankenhaus in Bayreuth statt.

Wie wichtig der medizinische Austausch für die Region Transkarpatien ist unterstrichen Gebietsrat Mykhailo Rivis und der Rektor der Universität Uschhorod Prof. Vladimir Smolanka bei der Übergabe des Modulhandbuches. „Die Behandlung von posttraumatischen Belastungsstörungen stellt uns vor große Herausforderungen. Das Fort- und Weiterbildungsprogramm für unser medizinisches Fachpersonal war für uns daher eine große Hilfe. Gerade die Verbindung zwischen der Vermittlung von Wissen und den praktischen Einblicken war enorm wichtig“, unterstrich Smolanka. Wie der Rektor sprach sich auch Gebietsrat Rivis für eine Fortsetzung des medizinischen Austausches und einer weiteren Vertiefung der Zusammenarbeit aus.

Ausbau der Zusammenarbeit 

Eine Hilfe, die Bezirkstagspräsident Dr. Günther Denzler bereitwillig zusicherte. „Ich bin mir sicher, dass dieses Fortbildungsprogramm den gegenseitigen Austausch unserer Regionen weiter gefestigt hat. Wir stehen unserer Partnerregion weiter mit Rat und Tat zur Seite und helfen, wenn wir helfen können“, versprach Denzler zum Abschluss der dreitägigen Reise. Er dankte allen am Projekt Beteiligten für das gute und engagierte Zusammenwirken, besonders der Initiative „Engagement Global“ und dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung für die finanzielle Unterstützung sowie dem Gebietsrat Mykhailo Rivis für die vertrauensvolle Zusammenarbeit. Vor allen Dingen wünschte Denzler der Ukraine aber eine rasche Beendigung des militärischen Konflikts.

Neben dem offiziellen Empfang im Gebäude des Gebietsrates von Transkarpatien und der Übergabe des Modulhandbuches standen noch Besuche in der Suchtfachklinik und dem Veteranenhospital von Uschhorod auf dem Programm. Dabei schilderten die Soldaten ihre teils traumatischen Erlebnisse im Kampfeinsatz in der Ostukraine.

INFO Transkarpatien

Transkarpatien ist eine von 24 Teilregionen der Ukraine. Das 12.777 Quadratkilometer große Gebiet (zum Vergleich Oberfranken: 7.231 km²) liegt im äußersten Westen des Landes und grenzt direkt an die EU-Mitgliedsstaaten Polen, Slowakei, Ungarn und Rumänien an. Die Einwohnerzahl von 1,26 Millionen Menschen entspricht in etwa der Größe Oberfrankens (rund 1,1 Millionen Einwohner). Die Hauptstadt ist Uschhorod.

Aufgrund ihrer wechselvollen Geschichte leben in der Region Transkarpatien zahlreiche Minderheiten, darunter auch viele Deutsche. Auf Geheiß des Fürstbischofs Friedrich Karl von Schönborn brach im Jahre 1731 der erste Zug von rund 50 oberfränkischen Bauern- und Handwerkerfamilien aus dem Hochstift Bamberg in das heutige Transkarpatien auf, um dort das von Kriegen verwüstete Land des Fürstbischofs aufzubauen. Heute leben die Nachkommen dieser sogenannten „Schönborn-Franken“ in Transkarpatien und pflegen die deutsche Sprache und die Traditionen ihrer Vorfahren. Diese Wurzeln bildeten die Grundlage für die Gründung der Partnerschaft zwischen dem Bezirk Oberfranken und dem Gebietsrat von Transkarpatien im Jahr 2001.

Die Fort- und Weiterbildung von ärztlichem Personal fußt auf einen Besuch des transkarpatischen Gebietsrates Mykhailo Rivis im Jahr 2016 in Oberfranken. Am Ende der Reise zum 15-jährigen Jubiläum der Partnerschaft stand die Unterzeichnung einer umfassenden Kooperationsvereinbarung beider Gebietskörperschaften, die auch den medizinischen Bereich mit einschließt. 


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