Musikhistorischer Vortrag:
Gedenken an Henri Marteau
Heute noch erklingt an den meisten Tagen Musik im einstigen Zuhause des Violinvirtuosen Henri Marteau. Unterhalb der Künstlervilla, heute Internationale Musikbegegnungsstätte des Bezirks Oberfranken, liegt die Grabstätte des großen Geigers. Sein Tod jährt sich in diesem Jahr zum 90. Mal. Ein musikhistorischer Vortrag im Haus erinnert am 2. Oktober an den Violinvirtuosen, dem Lichtenberg zur Wahlheimat wurde.
Marteau verstarb am 4. Oktober 1934, kurz nach seinem 50-jährigen Künstlerjubiläum. Sein Geist, beteuern manche Dozenten des Hauses, wirkt bis in die heutige Zeit. Mit seiner bewegten Geschichte und seiner prunkvollen Ausstattung ist Haus Marteau als Musikbildungsstätte in Europa jedenfalls einzigartig.
Das Gedenkjahr 2024 mit dem 150. Geburtstag und dem 90. Todestag von Henri Marteau beging der Bezirk Oberfranken mit einer Matinee und mit Vorträgen, die das Schicksal und das musikalische Genie des einstigen Hausherrn in den Mittelpunkt stellten. Am 2. Oktober 2024 beschließt der musikhistorische Vortrag „Henri Marteau – Musik im Kräftefeld der europäischen Moderne“ von Prof. Friedrich Geiger, Lehrstuhlinhaber für Historische Musikwissenschaften an der Hochschule für Musik und Theater München, die Vortragsreihe. „Besonders aufschlussreich erscheint der einstige Weltstar als Exponent der musikalischen Moderne, einer viel diskutierten Epoche, deren zeitliche und inhaltliche Bestimmung nach wie vor nicht feststeht. Der Vortrag erörtert dies anhand ausgewählter biographischer und künstlerischer Aspekte, wobei auch das kompositorische Schaffen Marteaus zur Sprache kommt“, erläutert Prof. Geiger.
Im Anschluss dazu wird Prof. Markus Wolf, Dozent des derzeit in Haus Marteau stattfindenden Meisterkurses, zusammen mit dem Pianisten Andreas Kirpal Beethovens Sonate für Klavier und Violine in Es-Dur op. 12/3 spielen. Anmeldung erbeten unter https://haus-marteau.de/event/vortrag-henri-marteau-musik-im-kraeftefeld-der-europaeischen-moderne/
Der Bezirk Oberfranken Bezirkstagspräsident Henry Schramm ist stolz auf diese hochrangige Kultureinrichtung, die der Bezirk in alleiniger Trägerschaft unterhält: „Ich bin sehr froh, dass der Bezirk Oberfranken 1980 das Haus des großen Violinisten Henri Marteau gekauft hat. Seitdem verfolgen wir hier seine Intention konsequent weiter: begabte junge Musiker zu unterstützen und zu fördern.“
Den Grundstein für diese Bildungsstätte legte Marteau selbst mit seinen Sommerakademien in Lichtenberg, in den er seine begabtesten Schüler unterrichtete.
Henri Marteau verstarb im Alter von nur 60 Jahren nach kurzer, schwerer Krankheit in seiner Villa. Kondolenzschreiben aus aller Welt erreichten Marteaus Witwe Blanche und die Kinder Raymonde, Marcelle, Eugen und Mona. Der vormalige Kaiser Wilhelm II., König Gustav von Schweden, König Boris von Bulgarien oder der berühmte Dirigent Hans Knappertsbusch bedauerten den großen Verlust für die Musikwelt, etliche Rundfunksender ehrten den Verstorbenen mit Gedenkstunden und sendeten Aufführung seiner Werke.Unter großer Anteilnahme der internationalen Musikwelt wurde er im Park seiner Villa beigesetzt.
Es war ein Glücksfall, dass der Bezirk Oberfranken beim Kauf der Villa viele Ausstattungsstücke übernehmen konnte, denn dieses Interieur verleiht dem Haus eine große Authentizität. Als Internationale Musikbegegnungsstätte ist die Künstlervilla heute eine einzigartige Stätte hochklassiger Musikpflege, die Klassikfreunden in der Region ein reiches Konzertangebot beschert.
www.haus-marteau.de; https://www.violinwettbewerb-marteau.de
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