Die "Nase" ist Fisch des Jahres 2020
Das Portrait der Nase ziert das Cover des 2009 vom Bezirk Oberfranken herausgegebenen Fischartenatlasses. Nun steht der stark gefährdete Fisch wieder im Rampenlicht: er ist zum Fisch des Jahres 2020 gekürt worden. Für uns Anlass, um auf die starke Gefährdung vieler heimischer Fischarten hinzuweisen.
Früher kam die Nase in Oberfranken häufig vor und zog zur Laichzeit in den Monaten März bis April in riesigen Schwärmen die Flüsse und Bäche hinauf. Mittlerweile ist der bis zu 50 cm große Fisch allerdings vom Aussterben bedroht, seit 2005 wird diese faszinierende Fischart durch die oberfränkische Bezirksfischereiverordnung ganzjährig geschont. Die sehr geringen Bestände beschränken sich mittlerweile in Oberfranken auf die Main-Regnitz-Achse und ihre Zubringer. Nur in wenigen Gewässern in Oberfranken konnten in den letzten Jahren vereinzelt Nasen nachgewiesen werden, zum Beispiel in der Regnitz im Stadtgebiet Bamberg (Erba-Fischpass), im Main bei Lichtenfels oder im Roten Main im Stadtgebiet von Bayreuth.
Kaum Laichplätze
Ursachen für den dramatischen Rückgang der Population ist die Verbauung und Strukturarmut der Gewässer: die Laichplätze – in der Regel Kiesbänke im Mündungsbereich von Seitengewässern – werden von den Fischen nicht mehr erreicht oder sind nicht mehr für die Fortpflanzung geeignet. Für die Fachberatung für Fischerei des Bezirks Oberfranken ist es deshalb wichtig, die Gewässer weiter durchgängig zu machen, natürlicher zu gestalten und zu renaturieren. Gleichzeitig werden die Bestände im Rahmen des bayernweiten "Artenhilfsprogramms Nase" zusammen mit dem Bezirksfischereiverband Oberfranken und Fischereivereinen gezielt durch Besatz gestützt.
„Es geht um nicht weniger als um den Erhalt unserer heimischen Artenvielfalt“, weist Bezirkstagspräsident Henry Schramm auf die Bedeutung von Gewässerrenaturierungen und Besatzaktionen hin.
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