„Es geht um den Erhalt unserer
heimischen Artenvielfalt“
Die Fischerei in Oberfranken steht vor großen Herausforderungen. Das wurde heute bei einer Fisch-Besatzaktion an der Pulschnitz in Münchberg deutlich. Mit eindrücklichen Worten appellierte nicht nur Bezirkstagspräsident Henry Schramm für Maßnahmen zum Artenschutz auch in den heimischen Gewässern. Durch das Einsetzen von 350 Bachforellen sollen die Forellenbestände in der Pulschnitz gestützt werden.
„Es geht um nicht weniger als um den Erhalt unserer heimischen Artenvielfalt. Nur durch solche Aktionen können die Bachforellen-Bestände in vielen oberfränkischen Gewässern auf einem zumindest ausreichenden Niveau gehalten werden“, verdeutlichte Bezirkstagspräsident Henry Schramm die Bedeutung der Besatzaktion an der Pulschnitz in Münchberg. Mit Blick auf die Trockenheit der vergangenen Wochen und auf die vielen Fressfeinde, die der oberfränkischen Fischerei das Leben schwermachen, wurden von den anwesenden Vertretern der Fischereivereine, des Wasserwirtschaftsamtes Hof, der Fischereifachberatung des Bezirks Oberfranken und dem Otterberater Alexander Horn Lösungsmöglichkeiten diskutiert.
Dramatische Wetterlage
Gerade die aktuelle Wetterlage sei nicht nur für die Landwirtschaft dramatisch. Auch für die Fischwelt sei die Trockenheit eine große Herausforderung. Hinzu käme in Ostoberfranken mit dem Fischotter noch eine zusätzliche Problemlage. Gerade die Fischereivereine Münchberg und Schwarzenbach an der Saale/Förmitzspeicher sowie weitere Fischereivereine im Landkreis Hof hatten in der Vergangenheit große Schäden durch die Maderart zu verzeichnen. Hier gelte es beim Ottermanagementplan noch nachzujustieren, waren sich die Beteiligten einig. „Es bleibt zu hoffen, dass sich dadurch ein Gleichgewicht zwischen Otterschutz, Fischerei und Teichwirtschaft erzielen lässt“, appellierte der Bezirkstagspräsident an alle Fachbehörden, gemeinsam nach Lösungen zu suchen. In seiner Ansprache zitierte er den bayerischen Fischzustandsbericht 2018, wonach über die Hälfte der heimischen Fischarten wie Bachforelle, Äsche, Mühlkoppe oder Bachneunauge auf der Roten Liste stünden. Nur in einem Drittel der beprobten Gewässerstrecken Bayerns findet demnach noch eine ausreichende Fortpflanzung der darin lebenden Fische statt. Der Hofer Landrat Dr. Oliver Bär dankte den Fischereivereinen in seinem Grußwort für die geleistete Arbeit und den Erhalt der Kulturlandschaft im Landkreis.
350 Bachforellen eingesetzt
„Noch nie waren Aktionen zum Erhalt der Bachforellenbestände in einem solch hohem Umfange nötig wie heute. Der Bezirk Oberfranken leistet damit gemeinsam mit den Fischereivereinen aus Münchberg und Schwarzenbach einen wichtigen Beitrag zum Erhalt der Artenvielfalt in Oberfranken,“ stellte der Bezirkstagspräsident Henry Schramm fest und entließ zusammen mit Landrat Dr. Oliver Bär und den anwesenden Teilnehmerinnen und Teilnehmer die 350 Bachforellen-Setzlinge in die Pulschnitz.
Fachberatung für Fischerei
Die Fachberatung für Fischerei des Bezirks Oberfranken ist die zentrale Dienststelle für alle fischereilichen Fragen. Teichwirte, Fischer und Angler erhalten Beratung, Förderung und Information. Der Artenschutz und Gewässerschutz werden groß geschrieben. So kümmert sich die Fachberatung für Fischerei durch Aufzucht und Besatz um Erhalt und Schutz der Artenvielfalt in den Fließgewässern, Stillgewässern und Teichen in Oberfranken. Heimische Fischarten sollen geschützt und in ihrem Bestand erhalten werden. Die Ausbildung und Fortbildung von Fischwirten ist ein wichtiger Bestandteil der Arbeit. Sie erfolgt in der bezirklichen Lehranstalt für Fischerei in Aufseß.
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