Weiterer Schritt zum Krisendienst
Der Ausschuss für Soziales des Bezirks Oberfranken hat in seiner heutigen Sitzung weitreichende Entscheidungen für die psychiatrische Versorgung in Oberfranken getroffen. Die Sozialpsychiatrischen Dienste in Oberfranken erhalten zusätzliche gerontopsychiatrische Fachkraftstellen. Zudem wurde festgelegt, wer die Trägerschaft der Leitstelle des Psychiatrischen Krisendienstes in Oberfranken übernehmen wird. Ein weiterer wichtiger Schritt zur Einführung dieses aufsuchenden Angebots.
Die Einführung eines Psychiatrischen Krisendienstes für Oberfranken wird derzeit von einer Expertengruppe unter Trägerschaft des Bezirks vorbereitet. In der Sitzung des Ausschusses für Soziales wurde jetzt festgelegt, die Trägerschaft für die Leitstelle der Dr. Loew Soziale Dienstleistungen zu übertragen. Damit ist der Ausschuss den Empfehlungen der Expertengruppe und des Planungs- und Koordinierungsausschusses gefolgt.
Zu dieser Expertengruppe gehören Vertreterinnen und Vertreter der Sozialpsychiatrsichen Dienste, der Psychosozialen Arbeitsgemeinschaften, der Psychiatrischen Fachkrankenhäuser, der Polizei, der Rettungsdienste, der Wohlfahrtspflege, der Telefonseeelsorge, der Selbsthilfegruppe betroffenen Angehöriger und der Angehörigen um Suizid.
Drei Säulen
Der Krisendienst Oberfranken wird aus den Säulen Leitstelle, mobiler aufsuchender Dienst und einem Netzwerk bestehen. Die Leitstelle fungiert als Erstanlaufstelle und muss zunächst Dringlichkeit und Gefährdung einschätzen, um eine weitere Beratung oder auch Kriseneinsätze vor Ort zu veranlassen.
Für den Rund-um-die Uhr-Betrieb der Leistelle an sieben Tagen in der Woche werden neun Vollzeitplanstellen und eine anteilige Sachkostenpauschale vorgesehen. Dafür wird jährlich rund eine Million Euro kalkuliert, die Kosten werden dem Bezirk jeweils rückwirkend vom Freistaat erstattet. Zu diesem jährlichen Betrag kommen einmalig Kosten für eine Telefonanlage und für die Einrichtung der Arbeitsplätze (zusammen rund 400.000 Euro).
Sozialpsychiatrische Dienste werden aufgestockt
Die Sozialpsychiatrischen Dienste (SpDi) in Oberfranken erhalten zusätzliche gerontopsychiatrische Fachkraftstellen. Die Zustimmung des Ausschusses für Soziales bedeutet ein zusätzliches Finanzvolumen von 312.000 Euro pro Jahr.
Ziel ist die Sicherstellung einer wohnortnahen flächendeckenden und niederschwelligen Versorgung von gerontopsychiatrisch erkrankten Personen. Dafür wird laut Beschluss des Sozialausschusses die Fachkraftquote bei allen sechs sozialpsychiatrischen Diensten in Oberfranken um insgesamt 3,7 Planstellen erhöht. Anteilig werden auch zusätzliche Kosten für Verwaltungskräfte und die Erstausstattung sowie die Sachkosten bewilligt.
„Wir gehen davon aus, dass die Anzahl psychisch kranker Menschen, die älter als 65 Jahre sind, weiter ansteigt“, berichtet Sozialplaner Robert Stiefler aus seiner Arbeit am Rahmenkonzept zur gerontopsychiatrischen Versorgung in Oberfranken. „Mit der Ausweitung der gerontopsychiatrischen Betreuung wollen wir erreichen, dass die Betroffenen ein eigenständiges Leben in ihrer gewohnten Umgebung führen können und nicht stationär untergebracht werden müssen“, sagte Bezirkstagspräsident Dr. Günther Denzler im Rahmen der Sitzung.
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