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Pressemitteilungen
Gesundheit
| 18. September 2023

Historischer Dachstuhl in Hochstadt saniert

Investition von rund 1,5 Millionen Euro in Bezirksklinik

Viele Menschen stehen in einem Dachstuhl und betrachten die Balken
Architekt Michael Fränkel erklärt Bezirkstagspräsident Henry Schramm (3.v.re.), Landrat Christian Meißner (2.v.re.) und weiteren Gästen die Dachkonstruktion. (Foto: Sabine Heid)

Der Bezirk Oberfranken macht seine Gesundheitseinrichtungen fit für die Zukunft, auch im Landkreis Lichtenfels: an der Bezirksklinik Hochstadt wurde nach eineinhalb Jahren Bauzeit der Abschluss der Sanierung des Dachstuhls des über 400 Jahre alten Klinik-Gebäudes gefeiert. Eine Baumaßnahme mit außergewöhnlichen Herausforderungen in den Bereichen Denkmal- und Artenschutz. Im Dachstuhl lebt beispielsweise schon lange eine Kolonie der Fledermausart Großes Mausohr, die sich aber von den Bauarbeiten nicht hat stören lassen.

„Bausubstanz sichern, Historisches bewahren und gleichzeitig Raum für etwas Modernes und Neues schaffen“, so fasste Bezirkstagspräsident Henry Schramm die 1,5 Millionen Euro teure Maßnahme im Rahmen einer kleinen Feierstunde zusammen. Er dankte den Fördergeldgebern, die die Baumaßnahme zu annähernd zwei Dritteln bezuschussen, darunter die Oberfrankenstiftung, das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege und die Bayerische Landesstiftung. Besonderer Dank ging an die Bundestagsabgeordnete Emmi Zeulner, die sich für eine Förderung der Baumaßnahme über das Denkmalschutz-Sonderprogramm des Bundes eingesetzt hatte.

In der Bezirksklinik Hochstadt werden seit 1976 Menschen mit Drogen-, Medikamenten- und Alkoholabhängigkeiten behandelt. Das 400 Jahre alte Sandsteingebäude hat eine bewegte Geschichte: es war ursprünglich ein Wirtshaus, erbaut und verpachtet vom Kloster Langheim. Von 1900 bis  1973 diente das imposante Gebäude dem Landkreis Lichtenfels als Krankenhaus. „Ein denkmalgeschütztes Gebäude wie das Haus 1 hat eine besondere Atmosphäre, es strahlt eine gewisse Ruhe aus, ein Ort, an dem man sich geborgen fühlen kann“, so Bezirkstagspräsident Henry Schramm. Daher war es dem Bezirk Oberfranken wichtig, die notwendige Renovierung des Dachstuhls denkmalgerecht durchzuführen.

Im Dachstuhl wurden seit Baubeginn im Frühjahr 2022 nach und nach die mit Lindan und PCB verseuchten Balken gesäubert und schadhafte Hölzer und Holzverbindungen erneuert. Vom historischen Dachstuhl sollte so viel wie möglich erhalten werden. Das Dach wurde komplett neu eingedeckt sowie die Decke im ersten Obergeschoss brandschutztechnisch auf den neuesten Stand gebracht.

Neben dem Denkmalschutz stellte in Hochstadt auch der Artenschutz besondere Anforderungen an den Bauherren: Zum Schutz einer großen Fledermauskolonie, die seit vielen Jahren im Dachstuhl heimisch ist, wurden zwischenzeitlich immer wieder Einhausungen im oberen Bereich des Giebels errichtet. Hier konnten die Tiere abgeschirmt von den Bauarbeiten ihre Jungen großziehen. Der für die Fledermäuse reservierte Bereich des Dachstuhls wurde letztendlich mit dem Auszug der Fledermäuse im Herbst 2022 ebenfalls saniert.

Bei einem Rundgang durch das sanierte Dachgeschoss konnten sich die Gäste der Einweihungsfeier, darunter auch Landrat und Bezirksrat Christian Meißner, ein Bild von der architektonisch herausfordernden Maßnahme machen. Die Baumaßnahme wurde von der Stabsstelle Bauen des Bezirks Oberfranken geplant und durchgeführt.  

Bezirkstagspräsident Henry Schramm bedankte sich abschließend bei allen Firmen, die zum Gelingen der Baumaßnahme beigetragen haben. Einen besonderen Dank richtete er an Lydia Kartmann, die Leiterin der Stabstelle Bauen und den Projektleiter Stefan Petterich. Schramm dankte den Mitarbeitern vor Ort, stellvertretend dem Standortleiter Bernhardt Gehringer und der Haustechnik des BKH, die die Bauverwaltung vor Ort tatkräftig unterstützten.

Die Bezirksklinik Hochstadt

Die Bezirksklinik Hochstadt steht seit 1976 für eine hochqualifizierte Behandlung von Drogen-, Medikamenten- und Alkoholabhängigkeit bei Patienten, die bereits eine Entgiftung durchgeführt haben. Seit Jahrzehnten werden dort erfolgreich stationäre rehabilitative Therapien durchgeführt, auch bei Menschen mit Doppeldiagnose (Sucht plus Depression, plus Angststörung, plus Psychosen). Das Haus verfügt über insgesamt 75 Planbetten. Das therapeutische Team aus Fachärzten, Psychologen, Sozialarbeitern, Pflegekräften sowie Ergo- und Arbeitstherapeuten gewährleistet eine besonders engmaschige und persönliche Betreuung. Das gilt sowohl für die Langzeitentwöhnung als auch für die begleitende psychiatrisch-psychotherapeutische Behandlung.

 


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Bezirk Oberfranken
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