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Pressemitteilungen
Kultur
| 01. Dezember 2016

Geschenktipp: Zwischen Spätromantik,

Impressionismus und Moderne

Unter dem Titel „Henri Marteau - Entdeckung eines Romantikers“ erscheint eine hörenswerte Klassik-CD.

Der Leiter von Haus Marteau, Dr. Ulrich Wirz, Bezirkstagspräsident Dr. Günther Denzler und Hubert Haas von Solo Musica stehen vor einem Gemälde von Henri Marteau in dessen ehemaliger Villa und halten je eine der neuen CDs in die Kamera.
Sehr zufrieden mit der neuen CD: Der Leiter von Haus Marteau, Dr. Ulrich Wirz, Bezirkstagspräsident Dr. Günther Denzler und Hubert Haas von Solo Musica (von links). (Foto: Stephan Herbert Fuchs)

Seine Kompositionen sind dem Impressionismus nahe und finden sich irgendwo zwischen Spätromantik und Moderne wieder, tonal zwar, doch weit in die Zukunft weisend. Trotz dieser Ausnahmestellung des weltberühmten Geigers Henri Marteau in der Musikgeschichte gehören seine Schöpfungen alles andere als zum gängigen Repertoire. Das könnte sich schon bald ändern, denn ein Kreis namhafter Solisten rund um die Hochschule für Musik und Theater München hat jetzt unter dem Titel „Henri Marteau - Entdeckung eines Romantikers“ bei dem Label Solo Musica München eine CD mit herausragenden kammermusikalischen Werken Marteaus und seines Musikerkollegen Max Reger veröffentlicht.

Die editorische Großtat der CD liegt darin, dass alle eingespielten Kompositionen Marteaus Erstaufnahmen sind. Alle beteiligten Künstler stehen im engen Zusammenhang mit der Hochschule für Musik und Theater in München. Im dortigen großen Konzertsaal wurden auch sämtliche Kompositionen eingespielt. Einige von ihnen geben seit vielen Jahren regelmäßig Meisterkurse in Haus Marteau, der einstigen Künstlervilla des Komponisten und heutigen Internationalen Musikbegegnungsstätte des Bezirks Oberfranken in Lichtenberg bei Hof. Ausführende sind die Flötistin Andrea Lieberknecht, die Sopranistin Julie Kaufmann, der Cellist Reiner Ginzel, die Pianistinnen Gitti Pirner und Yumi Sekiya, die Bratscher Hariolf Schlichtig und Jürgen Weber sowie die Geigerin Yi Li und der Geiger Hans Kalafusz.

Sie alle haben in unterschiedlichen Besetzungen Henri Marteaus Stücke für Violine und Klavier, für Viola und Klavier, die fünfsätzige Partita für Querflöte und Viola Opus 42 Nr. 1 sowie die 1906 erschienenen acht Lieder für Singstimme und Streichquartett eingespielt. Ergänzt wird die CD durch drei Kompositionen für Violoncello und Klavier des Marteau-Freundes Max Reger.

Der Geiger und Komponist Henri Marteau ist der Namensgeber der internationalen Musikbegegnungsstätte des Bezirks Oberfranken. Marteau wurde 1874 im französischen Reims geboren und hatte bereits im Alter von fünf Jahren mit dem Violinspiel begonnen. 1884 debütierte er in Reims, es folgten Auftritte unter anderem in Wien und in London. Ab 1891 studierte er am Pariser Konservatorium, bereits 1893 unternahm er Konzerttourneen in den USA. 1900 erhielt er seine erste Professur in Genf. 1908 wurde Marteau Nachfolger des berühmten Geigers Joseph Joachims als Professor für Violine an der Hochschule für Musik in Berlin.

Künstlerfreundschaften verbanden ihm unter anderem mit Charles Gounod, Jules Massenet, Peter Tschaikowsky, Anton Dvorak, Edward Grieg, Béla Bartok, Camille Saint-Saens und besonders mit Max Reger. Ihm widmete er nicht nur sein Streichertrio Opus 12 aus dem Jahr 1907, sondern brachte im Jahr darauf auch sein Violinkonzert zur Uraufführung. Später übernahm er Lehrtätigkeiten an der Deutschen Akademie in Prag, am Leipziger und am Dresdner Konservatorium. Daneben unterrichtete er privat und unternahm Konzertreisen.

Neben seiner Tätigkeit als Violinvirtuose ist Marteau auch als Komponist hervorgetreten. Sein Schaffen umfasst 45 mit Opus-Zahlen versehene Werke, darunter Vokal- und Kammermusik sowie Orchesterwerke, außerdem mehrere Kompositionen für Orgel. Henri Marteau starb am 4. Oktober 1934 in Lichtenberg und fand im Park seiner Künstlervilla seine letzte Ruhestätte.

Die dortige Internationale Musikbegegnungsstätte Haus Marteau gibt es seit 1982. 1980 hatte der Bezirk Oberfranken die Künstlervilla von Marteaus Tochter Mona Linsmayer-Marteau erworben. Nach umfassender Sanierung wurde in dem kurz vor dem Ersten Weltkrieg erbautem Landhaus eine Förderstätte für den hochqualifizierten internationalen Musiknachwuchs geschaffen. Seit mittlerweile 30 Jahren finden in dem stattlichen Anwesen, das bis zur „Wende“ einen Steinwurf vom damaligen Eisernen Vorhang lag, Meisterkurse für nahezu alle klassischen Musiksparten mit namhaften Dozenten statt.

Die Audio CD „Henri Marteau – Entdeckung eines Romantikers Vol. 1“ wurde von der Internationalen Musikbegegnungsstätte Haus Marteau des Bezirks Oberfranken produziert, ist bei dem Münchner Label Solo-Musica im Vertrieb von Sony Music erschienen und kostet im Handel UVP € 19,99. Zur CD gehört auch ein umfangreiches bebildertes Booklet mit einem hervorragenden Essay über das Leben Henri Marteaus und die eingespielten Werke, verfasst von Joachim Draheim.


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