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Pressemitteilungen
Kultur
| 24. März 2017

Kulturklangwunder in der einstigen Künstlervilla

Bei einer Pressekonferenz in Haus Marteau werden die Pläne für den kommenden Umbau vorgestellt.

Der Hofer Landrat Dr. Oliver Bär, Verwaltungsleiter Dr. Ulrich Wirz, Künstlerischer Leiter Prof. Christoph Adt, Bezirkstagspräsident Dr. Günther Denzler und Architekt Peter Haimerl stehen beinander und besprechen die Pläne für den Umbau von Haus Marteau.
Sie stellten die Baupläne in den Räumen von Haus Marteau der Öffentlichkeit vor (von links): der Hofer Landrat Oliver Bär, Verwaltungsleiter Ulrich Wirz, Künstlerischer Leiter Christoph Adt, Bezirkstagspräsident Günther Denzler und Architekt Peter Haimerl. (Foto: Stephan Herbert Fuchs)

Mit einem finanziellen Aufwand von 3,2 Millionen Euro wird die Internationale Musikbegegnungsstätte Haus Marteau des Bezirks Oberfranken modernisiert und ausgebaut. Herzstück der geplanten Maßnahmen in Lichtenberg (Landkreis Hof) ist ein neuer unterirdischer Konzert- und Übungssaal mit Platz für 80 Personen. Daneben sollen vier neue Übungsräume im Untergeschoss der einstigen Künstlervilla entstehen. Auch der Einbau eines Aufzuges ist geplant, um das Haus behindertengerecht und barrierefrei zu gestalten. Baubeginn ist im August dieses Jahres, mit der Fertigstellung rechnen die Verantwortlichen für Oktober 2018.

„Damit setzen wir ein ganz großes Ausrufezeichen in der lebendigen und vielseitigen Kulturlandschaft Oberfrankens“, sagte Bezirkstagspräsident Günther Denzler bei der Vorstellung der Baupläne. Der neue künstlerische Leiter Christoph Adt zeigte sich begeistert über die Maßnahmen, mit denen die hohe Qualität der Einrichtung weiterentwickelt werden kann. Von einem Glücksfall für die Region und einem Leuchtturm mit internationaler Ausstrahlung sprach der Hofer Landrat Oliver Bär und der Lichtenberger Bürgermeister Holger Knüppel freute sich schon jetzt, dass Kultur und Tourismus in der Stadt künftig noch mehr von der Einrichtung profitieren werden.

Für den Münchner Architekten Peter Haimerl war es von besonderer Bedeutung, sowohl das unter Denkmalschutz stehende Haus als auch den Park unangetastet zu lassen. „Das Haus Marteau wird in seiner Ursprünglichkeit erhalten“, sagte Haimerl, der unter anderem für die Realisierung des Konzertsaals in Blaibach im Bayerischen Wald verantwortlich war und dafür mehrfach ausgezeichnet wurde. Der Saal werde sich der wunderbaren Landschaftsarchitektur unterordnen und aufgrund einer geschickten Oberflächenkonstruktion dennoch mit natürlichem Licht durchflutet werden. Die vier neuen Übungsräume sollen in bisherigen Lager- und Heizräumen eingebaut werden.

Als Grund für die Maßnahmen nannte Bezirkstagspräsident Denzler unter anderem die große Nachfrage nach den Abschlusskonzerten der Meisterkurse. Sie finden bisher im Speisezimmer und in der Bibliothek des Hauses statt. Oft reiche der Platz nicht aus, manche Besucher hätten keine Sicht auf die Musiker und Zuhörer in angrenzenden Räumen würden über die schlechte Akustik klagen. „Das soll sich jetzt ändern, der Neubau soll ein besseres Musikerlebnis möglich machen“, so Denzler, der auch von einem „Kulturklangwunder“ sprach. Was die Finanzierung angeht, so hofft der Bezirk auf Unterstützung durch die Oberfrankenstiftung und den Bayerischen Kulturfonds. Entsprechende Förderanträge seien gestellt.

Die internationale Musikbegegnungsstätte Haus Marteau gibt es seit 1982. Damals hatte der Bezirk Oberfranken die ehemalige Künstlervilla des weltberühmten Geigers und Komponisten Henri Marteau in Lichtenberg von Marteaus Tochter Mona Linsmayer-Marteau erworben. Nach umfassender Sanierung wurde in dem kurz vor dem Ersten Weltkrieg erbauten Landhaus eine Förderstätte für den hochqualifizierten internationalen Musiknachwuchs geschaffen. Seit mittlerweile 30 Jahren finden in dem stattlichen Anwesen, das bis zur „Wende“ einen Steinwurf vom damaligen Eisernen Vorhang lag, Meisterkurse für nahezu alle klassischen Musiksparten mit namhaften Dozenten statt.

Namensgeber ist der Geiger und Komponist Henri Marteau. Er wurde 1874 im französischen Reims geboren und hatte bereits im Alter von fünf Jahren mit dem Violinspiel begonnen. Bereits 1893 unternahm er Konzerttourneen in den USA. 1908 wurde Marteau Nachfolger des berühmten Geigers Joseph Joachims als Professor für Violine an der Hochschule für Musik in Berlin. Künstlerfreundschaften verbanden ihm unter anderem mit Charles Gounod, Jules Massenet, Peter Tschaikowsky, Anton Dvorak, Edward Grieg, Béla Bartok, Camille Saint-Saens und besonders mit Max Reger. Ihm widmete er nicht nur sein Streichertrio Opus 12 aus dem Jahr 1907, sondern brachte im Jahr darauf auch sein Violinkonzert zur Uraufführung. Neben seiner Tätigkeit als Violinvirtuose ist Marteau auch als Komponist hervorgetreten. Sein Schaffen umfasst 45 mit Opus-Zahlen versehene Werke, darunter Vokal- und Kammermusik sowie Orchesterwerke, außerdem mehrere Kompositionen für Orgel. Henri Marteau starb am 4. Oktober 1934 in Lichtenberg und fand im Park seiner Künstlervilla seine letzte Ruhestätte.


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