Vorbildliche Sanierungen
ausgezeichnet
„Das gute Vorbild würdigen“ – unter diesem Vorsatz steht die Vergabe der Denkmalpflegepreise durch den Bezirk Oberfranken. In diesem Jahr wird die vorbildliche Sanierung von acht Objekten mit dem Preis gewürdigt. Er ist mit 5000 Euro dotiert.
„Denkmäler stehen für unsere Identität. Sie sind ein sichtbares Zeugnis der Geschichte eines Dorfes, einer Stadt oder sogar einer ganzen Region“, so Bezirkstagspräsident Henry Schramm. Daher sei es dem Bezirk ein großes Anliegen, Menschen zu unterstützen, die diese erhalten. Acht preiswürdige Objekte lagen dem Bezirkstag von Oberfranken zur Abstimmung vor – und alle fanden die Zustimmung des Gremiums. Eine Jury unter der Leitung von Bezirksheimatpfleger Prof. Dr. Günter Dippold hatte sich im Vorfeld intensiv mit den eingereichten Vorschlägen auseinandergesetzt und sie bewertet.
Nach dem Beschluss des Bezirkstags werden im Jahr 2024 folgende Personen mit dem Denkmalpflegepreis des Bezirks Oberfranken ausgezeichnet:
Stadt Bamberg: Concordiastraße 18, 96049 Bamberg
Maßnahmeträgerin: Kristina Bornschlögl
Mit viel Einfühlungsvermögen hat sich die Eigentümerin, die selbst Architektin ist, dem stark verbauten und abgewohnten Objekt angenommen. Der Kern des Wohnhauses stammt aus der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts. Die Fassade wurde gedämmt, Sprossenfenster neu eingebaut und wesentliche Ausstattungsteile konnten fachgerecht aufgearbeitet werden.
Landkreis Bamberg: Hauptstraße 19, 96110 Scheßlitz
Maßnahmeträgerin: Doris Mohr
Bei dem sanierten Objekt handelt es sich um das früher als Speicher genutzte Rückgebäude des zur Hauptstraße gelegenen Ackerbürgerhauses. Die Eigentümerin hat das zweigeschossige Gebäude mit Fachwerkobergeschoss und Tordurchfahrt mit hoher fachlicher Qualität hergerichtet. Das Wirtschaftsgebäude wurde zur barrierefreien Wohnnutzung umgestaltet. Dafür hat Doris Mohr beträchtliche Eigenmittel und viel Arbeitszeit eingebracht.
Landkreis Forchheim: Hauptstraße 11, 91361 Pinzberg
Maßnahmeträger: Edwin und Christine Stirnweiß
Das ortsbildprägende Bauernhaus an der Hauptstraße aus dem frühen 19. Jahrhundert war vor Beginn der Renovierungsarbeiten stark sanierungsbedürftig. In enger Abstimmung mit den Denkmalbehörden konnte das Objekt fachgerecht saniert werden. Eine Besonderheit stellt die spätbarocke Marienfigur an der Fassade dar, die nun in neuem Glanz erstrahlt.
Landkreis Hof: Hauptstraße 9, 95194 Regnitzlosau
Maßnahmeträger: Förderverein Dienesn Heisla e.V.
Für die Erhaltung des Tropfhauses (Kleinhaus) in Blockbauweise wurde in Regnitzlosau eigens ein Förderverein gegründet. Umfangreiche Arbeiten wurden vorgenommen, wie die Sanierung von Dach, Stützmauern und Gartenzaun. Heute wird das Haus unter anderem für Ausstellungen, Lesungen und Vorträge genutzt.
Landkreis Hof: Bahnhofstraße 11, 95111 Rehau
Maßnahmeträgerin: Heike Hoffmann
Bei dem geförderten Objekt handelt es sich um eines der letzten erhaltenen Zeugnisse des „Haustyp 1“, die nach den Entwürfen von Baukondukteur Johann Wilhelm Baumann nach dem Stadtbrand 1817 errichtet wurden. Es handelt sich um einen eingeschossigen Traufseitbau mit Kniestock. Die Eigentümerin hat den Bau im Äußeren mit großem Einfühlungsvermögen instandgesetzt und im Inneren ein modernes Wohnumfeld geschaffen.
Landkreis Kulmbach: Kressenstein 28 + 30, 95326 Kulmbach
Maßnahmeträger: Fares Day
Die Anwesen Kressenstein 28 und 30 in Kulmbach wurden in den Jahren 2021 und 2022 mit einem einfühlsamen Blick für die denkmalpflegerischen Anliegen saniert. Gerade beim Anwesen Kressenstein 30 handelt es sich um ein bedeutendes Industriedenkmal, ursprünglich Bürogebäude der Plüschfabrik Türk & Kneitz, später Verwaltungssitz der Petzbräu AG und schließlich Mädchenheim der Kulmbacher Spinnerei in den 1930er Jahren. Von dieser bewegten Vergangenheit zeugen etliche bauzeitliche Elemente im Inneren.
Landkreis Lichtenfels: Ebnether Weg 7, Obristfeld, 96257 Redwitz a.d. Rodach
Maßnahmeträger: Johanna und Martin Wolfram
Mit viel Eigenleistung haben die Eigentümer das „Alte Pfarrhaus“ saniert. Mit Rücksicht auf die Substanz wurde der Innenbereich in ein modernes Wohnumfeld umgewandelt. Die Fachwerkfassade wurde fachgerecht, teilweise mit traditionellen Arbeitsweisen saniert. Das Alte Pfarrhaus konnte damit als ortsbildprägendes Denkmal erhalten werden.
Landkreis Wunsiedel: Am Luxbach 43, Breitenbrunn, 95632 Wunsiedel
Maßnahmeträger: Marion und Thomas Meyerhöfer
Die Hofanlage aus 18. Jahrhundert mit mehreren Gebäudeteilen wurde über einen längeren Zeitraum denkmalgerecht instandgesetzt. Die gesamte Maßnahme zeugt von hoher Fachkompetenz und handwerklichem Geschick. So wurde die Dachhaut wieder mit Naturschiefer gedeckt und die ursprünglichen Gauben wurden wieder eingebaut.
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