Robotik auf dem Feld - Neue Aspekte
in der landwirtschaftlichen Ausbildung

Viele landwirtschaftliche Betriebe setzen bereits auf digitale und autonome Helfer wie beispielsweise Futter- oder Feldroboter. Das Potential ist groß, entsprechende Ausbildungsmöglichkeiten im Bereich Robotik und Digitalisierung in der Landwirtschaft allerdings noch in den Kinderschuhen. Dies soll das Projekt „FillA - Feldrobotik in der landwirtschaftlichen und landtechnischen Ausbildung“ nun ändern.
Das innovative Projekt, zu dem Bezirkstagspräsident Henry Schramm gemeinsam mit dem Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer für Unterfranken, Ludwig Paul, heute in Bayreuth den Startschuss gegeben haben, hat das Ziel, die mittlerweile gut entwickelte Technik der Feldrobotik in die landwirtschaftliche und landtechnische Berufsausbildung zu integrieren und neue Lehrkonzepte zu entwickeln. In den Landwirtschaftlichen Lehranstalten des Bezirks Oberfranken wurde der Kooperationsvertrag mit der Handwerkskammer für Unterfranken unterzeichnet, die in diesem Vorhaben eng mit der Bildungseinrichtung des Bezirks zusammenarbeitet.
„Eine moderne und praxisorientierte Ausbildung am Puls der Zeit für die Landwirte in Oberfranken und darüber hinaus – das ist unser Anspruch an den Landwirtschaftlichen Lehranstalten in Bayreuth“, unterstreicht Bezirkstagspräsident Henry Schramm. Gerade das Thema Robotik bekomme in der Landwirtschaft eine immer größere Bedeutung. Mittlerweile sind die ersten serienreifen Feldroboter in landwirtschaftlichen Betrieben im Einsatz, zum Beispiel in der autonomen Aussaat oder mechanischen Unkrautregulierung im Gemüsebau. „Das Angebot von Feld-Robotern wächst stetig und die Einsatzmöglichkeiten wachsen, demnach wird sich die Technik zukünftig weiter ausbreiten“, ist sich Tobias Weggel, Projektleiter an den Landwirtschaftlichen Lehranstalten sicher. Sebastian Thiem, Leiter der Landwirtschaftlichen Lehranstalten ergänzt: „Daher werde es in Zukunft zu den Grundkompetenzen eines Landwirts gehören, Feldroboter im Praxiseinsatz bedienen zu können und bei Störungen sich selbstständig helfen zu können.“
In den Landwirtschaftlichen Lehranstalten soll das Zukunftsthema daher noch präsenter im Unterricht für Auszubildende werden. In der Handwerkskammer für Unterfranken sollen die Inhalte in die Ausbildung von Land- und Baumaschinenmechatronikern integriert werden. Erfahrungen in diesem Bereich gibt es durchaus. An der Landmaschinenschule ist die Digitalisierung in der Landwirtschaft bereits fester Bestandteil der Lehrinhalte. In Zusammenarbeit mit der Handwerkskammer für Unterfranken finden jedes Jahr zwei Digitalisierungs- und Robotikwochen im Rahmen des Meisterkurses für Land- und Baumaschinenmechatroniker statt.
„Über eine digitale Lernplattform können künftig im Rahmen des Projektes FillA die Auszubildenden der Landwirtschaft mit denen der Landtechnik kooperativ an gemeinsamen Lernaufgaben die zukünftige Zusammenarbeit an den Feldrobotern in der Praxis bereits in der Ausbildung üben“, so Iris Hiller, Akademieleiterin – Fahrzeugakademie der Handwerkskammer für Unterfranken.
Der Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer für Unterfranken, Herr Ludwig Paul, hebt weiterhin hervor: „Es ist eine wertvolle Auszeichnung, dass wir zu den wenigen in Bayern ausgewählten Projekten der Exzellenzoffensive gehören. Das zeigt, wie wichtig die Kombination aus innovativer Technik, professioneller Didaktik und Künstlicher Intelligenz im Rahmen der Ausbildung des Nachwuchses im Handwerk gesehen wird.“
Lukas Müller, Projektleiter für FillA bei der Fahrzeugakademie ergänzt: „Bisher hat der ganze Bereich der Agrarrobotik noch wenig Raum in der Berufsausbildung bei Land- und Baumaschinenmechatronikern sowie Landwirten. Das Projekt FillA soll hier Multiplikator und Ideengeber werden, dass dieses zukunftsweisende Projekt in Zukunft Schule macht.“
Die Landwirtschaftlichen Lehranstalten haben sich daher gemeinsam mit der Handwerkskammer für Unterfranken um Fördergelder des Bundesinstituts für Berufsbildung im Rahmen der Initiative für eine exzellente überbetriebliche Ausbildung beworben und nun die Förderzusage erhalten. 90 % der Gesamtkosten von rund 1,64 Millionen Euro werden übernommen, der Eigenanteil des Bezirks Oberfranken beträgt 79.000 Euro, der der Handwerkskammer für Unterfranken 85.000 Euro.
Ein erster Schritt ist nun die Anschaffung von drei Feld-Robotern, deren Einsatz im Unterricht in Theorie und Praxis behandelt werden soll. Das Ziel ist die Entwicklung und Erarbeitung von Lehr- und Lernkonzepten, wie zum Beispiel Lehrvideos und die Etablierung des Themas Feldrobotik in die bestehende überbetriebliche Ausbildung in der Landwirtschaft. Das Projekt ist zunächst auf drei Jahre ausgelegt.
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