Digitalisierung und Robotik
in der Landwirtschaft
In den Landwirtschaftlichen Lehranstalten bietet der Bezirk Oberfranken hochmoderne Ausbildungsmöglichkeiten und das notwendige Know-How für die Arbeit in der Landwirtschaft. Auch für angehende Land- und Baumaschinenmechatroniker-Meister. Erstmals wurde gemeinsam von der HWK Unterfranken - Fahrzeugakademie und der Landmaschinenschule - Landwirtschaflichten Lehranstalten eine Digitalisierungs- und Robotikwoche entwickelt und in der Bayreuther Bildungseinrichtung abgehalten.
„Moderne Landmaschinen sind heutzutage hoch komplex, ausgestattet mit umfassenden digitalen Möglichkeiten, umso wichtiger ist eine fundierte und praxisorientierte Ausbildung, die wir hier in der Landmaschinenschule unserer Landwirtschaftlichen Lehranstalten anbieten können“, so Bezirkstagspräsident Henry Schramm.
Mit einer praktischen Übungseinheit mit Fehlersuche endete die intensive Woche in den Landwirtschaftlichen Lehranstalten. Sorgfältig prüfen die vier Schüler die Spannungswerte am Diagnosetester, einem hochsensiblen Präzisionsmessgerät um Spannungsbereiche im Millivolt Bereich exakt bestimmen zu können. „Da das Anbaugerät und der Schlepper per ISO BUS miteinander kommunizieren, können wie bei anderen hochkomplexen Systemen Fehlerquellen entstehen“, erklärt Tobias Weggel von der Landmaschinenschule. „Dieses Fachwissen wollen wir den Schülern an praktischen Stationen vermittelten und es dann gemeinsam vertiefen.“
Insgesamt fünf Tage lang haben sich 18 Schüler, die derzeit an der Handwerkskammer Unterfranken einen Meisterkurs Land- und Baumaschinenmechatroniker absolvieren, intensiv mit der immer weiter fortschreitenden digitalen Technik in modernen Landmaschinen beschäftigt.
Die Woche startete mit einem Training von Kundenübergaben verschiedener Schlepperfabrikate. Wie kann man den Kunden das automatische Lenksystem, das mit Hilfe von Satellitennavigation den Schlepper fast autonom auf dem Feld fahren lässt, am besten vermitteln? Auf dem Lehrplan standen außerdem der Umgang mit ISO-Bus und Section Control, einem System, das in der Landwirtschaft genutzt wird, um Überlappungen im Feld zu vermeiden. Im praktischen Feldeinsatz wurden kameragesteuerte Hackgeräte zur Beikrautregulierung eingesetzt.
An der LWG Bamberg wurde gemeinsam der Einsatz eines Roboters, der mit einer Künstlichen Intelligenz Beikraut von Kohlgemüse unterscheiden kann, unter die Lupe genommen. Aber auch Sensorik kam in der Woche nicht zu kurz. Zum Einsatz kamen spezielle Stickstoff-Sensoren, die am vorderen Teil des Schleppers angebaut sind und den Chlorophyllgehalt der Nutzpflanze in Echtzeit messen. Über diese Werte wird dann der Düngestreuer gesteuert.
„Wir kooperieren seit vielen Jahren z.B. auch bei Mähdrescherschulungen mit den Landwirtschaftlichen Lehranstalten des Bezirks“, sagt Silko Beck, Kursleiter von der Handwerkskammer Unterfranken. „Erstmals sind wir jetzt im Bereich Digitalisierung hier, da es an der Landmaschinenschule die technischen Voraussetzungen gibt, die wir brauchen. Hier gibt es aktuelle Landtechnik, eine hervorragende Schulungsausstattung und es kann alles jederzeit im Feldeinsatz gezeigt werden.“
Die Teilnehmer des Lehrgangs schätzten auch die Vergleichsmöglichkeit zwischen verschiedenen Herstellern von Landmaschinen, die in den Landwirtschaftlichen Lehranstalten angeboten werden kann.
Die Digitalisierungs- und Robotikwoche soll nach der erfolgreichen Premiere nun zweimal im Jahr für jeweils eine Woche in den Landwirtschaftlichen Lehranstalten des Bezirks in Bayreuth abgehalten werden.
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