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Pressemitteilungen
Kultur
| 16. Januar 2019

Henri Marteau neu orchestriert

Bezirk gibt vierte CD mit Stücken des Geigenvirtuosen Marteau heraus

CD-Cover der vierten CD mit Werken von Henri Marteau
Der Bezirk Oberfranken hat eine vierte CD mit Werken des Geigenvirtuosen Henri Marteau herausgegeben. (Foto: Sabine Heid)

Der Bezirk Oberfranken bringt eine weitere CD mit Werken von Henri Marteau (1874-1934) heraus und honoriert dadurch einmal mehr einen der bedeutendsten Geiger seiner Zeit. Henri Marteaus kompositorisches Werk umfasst nur 45 Opuszahlen. Darunter befinden sich einige höchst anspruchsvolle Tonschöpfungen für Violine, welche wegen ihres hohen technischen Anspruchs nur wenige Violinisten zu spielen vermögen. Unter anderem auch das bisher verschollene und angeblich bis dato als unspielbar geltende Violinkonzert  in C-Dur Op. 18. Das Stück zusammen mit der Serenade Op. 20 sind auf der neuen CD „Henri Marteau Vol. 4“ zu hören. Unter dem Dirigenten Raoul Grüneis wurden die zwei Stücke zusammen mit Stargeiger Nicolas Koeckert und der deutschen Radio Philharmonie neu aufgenommen.

Schwer zu spielendes Violinkonzert

Schon nach der Uraufführung 1919 in Schweden bei der Henri Marteau höchstpersönlich die Solovioline spielte, galt das Violinkonzert als extrem schwer zu durchdringen und zu spielen. Wohl auch ein Grund, weshalb es so lange in Vergessenheit geriet. Anhand eines gedruckten Klavierauszuges wurde das Werk rekonstruiert und 2017 erstmals auf Tonträger eingespielt.

Um den hohen technischen Anforderungen Marteaus Werk gerecht zu werden, wurde mit Nicolas Koeckert einer der versiertesten Geiger der Gegenwart verpflichet und wie die drei vorhergehenden CDs mit Marteau-Werken beim Label Solo Musica veröffentlicht. Durch Raoul Grüneis als Dirigenten ist mit der Aufnahme „eine kleine Sensation“ gelungen, wie Dr. Ulrich Wirz, Leiter der Musikbegegnungsstätte Haus Marteau des Bezirks Oberfranken in Lichtenberg, schwärmt. Raoul Grüneis, langjähriger Leiter des Jugendsymphonieorchesters Oberfranken, war bis 2013 Chefdirigent in Istanbul, und leitete als Gastdirigent viele Orchester in Venezuela und gastierte weiterhin in Opernhäusern wie Graz, Wien und Prag.

Die deutsche Radio Philharmonie Saarbrücken Kaiserslautern, die die Aufnahme eingespielt hat, vereint Musiker einer ganzen Region und tourte in den letzten Jahren unter anderem in die Schweiz, nach Polen, China und Japan, und ist regelmäßig in Südkorea zu Gast. Der musikalische Charakter des Violinkonzertes ist anspruchsvoll, künstlerisch sehr wertvoll und wird, Dr. Ulrich Wirz zufolge „seinen Weg in die Konzertsäle in aller Welt finden“.

Im selben Jahr wie das Violinkonzert komponierte Marteau ein weiteres Werk, jedoch im Charakter gänzlich anders. Die Serenade op. 20, die mit der traditionellen Besetzung aus Blasinstrumenten ebenfalls auf der neuen CD zu hören ist, ist dagegen heiter und leicht. Henri Marteau widmete das Stück seiner Ehefrau Blanche.

Zum Hintergrund

Mit der Internationalen Musikbegegnungsstätte Haus Marteau in Lichtenberg hält der Bezirk Oberfranken das Erbe des einstigen Violinvirtuosen und Musikpädagogen Henri Marteau aufrecht. Für den zu häufigem Reisen gezwungenen Geiger hatte Lichtenberg eine ideale Lage: Von hier aus waren Prag und Berlin, Dresden, München, Frankfurt und Leipzig gut zu erreichen. Aufgrund seiner französischen Staatsbürgerschaft wurde Henri Marteau während des gesamten ersten Weltkrieges in Deutschland inhaftiert oder unter Hausarrest gestellt. Während dieser Internierung entstanden das Violinkonzert und die Serenade.

Zur Uraufführung des kompletten Violinkonzertes kam es letztendlich erst nach dem Krieg und seiner zeitweiligen Abkehr von Deutschland und Annahme der schwedischen Staatsbürgerschaft. Bis zu seinem Tod 1934 unterrichtete Henri Marteau in seinem Haus in Lichtenberg in Sommerkursen und in Einzelunterricht viele junge Musiker. Der Bezirk Oberfranken erwarb die denkmalgeschützte Marteau-Villa Anfang der 1980er Jahre und veranstaltet dort jährlich rund 40 Meisterkurse mit renommierten Dozenten für junge Musiker aus aller Welt.

Steckbrief Nicolas Koeckert

Nicolas Koeckert wurde in München geboren und stammte aus einer bekannten Musikerfamilie. Der talentierte Geiger gewann schon mit jungen Jahren erste Preise bei namhaften Wettbewerben wie den Preis beim „Internationalen Wettbewerb für junge Geiger Novosibirsk“ oder dem „Internationalen Tschaikowski Wettbewerb“ in Moskau. Im Laufe der Jahre konzertierte er mit namhaften Dirigenten und spielte mit führenden Orchestern in der ganzen Welt. Seit vielen Jahren widmet sich Nicolas Koeckert auch intensiv der Lehrtätigkeit, indem er seit 2011 Universitätsprofessor an der Musik und Kunst Privatuniversität Wien ist.

Steckbrief Raoul Grüneis

Der Dirigent Raoul Grüneis studierte an der Berliner UdK, wo ihn vor allem die Teilnahme an den Liedinterpretationskursen von Aribert Reimann und Dietrich Fischer- Dieskau geprägt haben. Schwerpunkte im Repertoire des Dirigenten sind neben der französischen Moderne auch Richard Wagner. Seine Verbundenheit zu Oberfranken wird durch seine langjährige Arbeit als Dirigent des Jugendsymphonieorchesters Oberfranken deutlich, die er von 2005 bis 2012 ausführte. Neben Engagements an verschiedenen deutschen Opernhäusern war er anschließend von 2010 bis 2013 Chefdirigent am Opernhaus Istanbul. Zehn Jahre lang war Raoul Grüneis Gastdirigent in verschiedenen Häusern Venezuelas und anderen Opernhäusern in Graz, Wien und Prag.

Info Haus Marteau

Neben den Meisterkursen findet in der Internationalen Musikbegegnungsstätte Haus Marteau in Lichtenberg in dreijährigem Turnus in enger Zusammenarbeit mit den Hofer Symphonikern auch der Internationale Violinwettbewerb Henri Marteau statt. Derzeit finden aufwendige Umbaumaßnahmen an dem Gebäude statt. So entstehen unter Regie des renommierten Architekten Peter Haimerl aus München weitere Übungsräume im Untergeschoss und ein neuer Konzertsaal in Form eines unterirdischen Stollens.


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Bezirk Oberfranken
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