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Pressemitteilungen
Kultur
| 10. November 2023

"Meichela" ist das Oberfränkische Wort

des Jahres 2023

Die Bezeichnung für das Kopftuch macht das Rennen

Zwei Herren sitzen an einem Tisch und trinken Kaffee, vor Ihnen auf dem Tisch steht ein weißes Schild. Auf dem Schild steht "Meichela".
So schaut das aus, das "Meichela" - Alexander Herrmann (li.) und Bezirkstagspräsident Henry Schramm (re.) präsentieren das Oberfränksiche Wort des Jahres 2023. (Foto: Nicole Fleischer)

Der Bezirk Oberfranken hat das „Meichela“ zum Oberfränkischen Wort des Jahres 2023 gekürt. Bezirkstagspräsident Henry Schramm verkündete am Sonntag mit prominenter Unterstützung durch den oberfränkischen Starkoch Alexander Herrmann den Siegerbegriff. Das Wort „Meichela“ oder „Meichel“ ist eine in ganz Oberfranken bekannte Bezeichnung für das Kopftuch.

Gemütlich bei Kaffee und Kuchen öffneten Bezirkstagspräsident Henry Schramm und Starkoch Alexander Herrmann den Umschlag, um den Sieger zu präsentieren. „Meichela“ reiht sich nun in die Liste der bisherigen Oberfränkischen Worte der vergangenen Jahre wie „Waafn“ (2022), „Erpfl“ (2021) oder „Fregger“ (2020) ein. Das Oberfränkische Wort des Jahres wird alljährlich vom Bezirk Oberfranken gekürt, um auf die Vielfalt der oberfränkischen Sprache aufmerksam zu machen. „Die Siegerwörter beleuchteten bisher immer einen anderen Aspekt der oberfränkischen Mundart – und in diesem Jahr ist unser Wort ein schönes Beispiel dafür, dass Sprache lebt und sich im Alltag der Menschen immer weiterentwickelt hat“, so Bezirkstagspräsident Henry Schramm.

Denn das „Meichela“ wurde erst im Laufe der Zeit zu dem, was es heute bedeutet. Ursprünglich war „Meichel“ zunächst eine Kurzform des weiblichen Vornamens Margaretha. Dieser war früher ein sehr gebräuchlicher Vorname und wurde schließlich als Kurzform Meichel zu einer allgemeinen Bezeichnung für Mädchen. „Diesen Prozess nennt man semantische Generalisierung oder Bedeutungserweiterung“, erklärt die Sprachwissenschaftlerin Dr. Almut König, die der Jury angehörte.

Da das Kopftuch als Kopfbedeckung ausschließlich den Frauen und Mädchen vorbehalten war, wurde aus Meichela – wie in Bayern Dirndl – von einer Bezeichnung für Mädchen eine Bezeichnung für ein Kleidungsstück.

Das in den Landkreisen Bayreuth und Hof belegte Wort Meicheltüchla, kann als Zwischenstufe auf diesem Weg interpretiert werden.

Meichela als Personenbezeichnung kennt man heute vor allem noch in Greinmeichela, der fränkischen Antwort auf die standardsprachliche Heulsuse, bei der ein Wort für weinen und die Kurzform eines weiblichen Vornamens zur Bezeichnung eines weinerlichen Menschen dienen.

Die Jury zur Wahl des Oberfränkischen Wort des Jahres besteht aus der Sprachwissenschaftlerin Dr. Almut König vom Lehrstuhl für Germanistische Sprachwissenschaft an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen, dem Leiter des Oberfränkischen Bauernhofmuseums Bertram Popp, Sabine Hager von extra Radio in Hof sowie Barbara Christoph, der Leiterin der KulturServiceStelle des Bezirks Oberfranken und Florian Bergmann vom Bezirk Oberfranken. Aus einer Liste mit über 330 Begriffen hatte die Jury das Wort „Meichela“ ausgewählt. Die Vorschläge kamen allesamt aus der oberfränkischen Bevölkerung. „Wir waren überwältigt davon, wie viele Vorschläge auch in diesem Jahr auf unseren Aufruf kamen. Das zeigt die große Begeisterung der Oberfranken für ihre Sprache“, so Bezirkstagspräsident Henry Schramm. Die Verkündung des Oberfränkischen Wort des Jahres sei bei der Bevölkerung bereits zu einer Institution geworden. Im kommenden Jahr wird bereits das zehnte Oberfränkische Wort des Jahres verkündet.

Zur Aktion „Oberfränkisches Wort des Jahres“:

2015 kürte der Bezirk Oberfranken zusammen mit Extra-Radio aus Hof erstmals das „Oberfränkische Wort des Jahres“. Das Wort muss unseren Sprachschatz bereichern und das Gemeinte besonders treffend, originell oder präzise benennen. Das Gewinnerwort 2015 wurde „Wischkästla“ als oberfränkischer Begriff für „Smartphone“. Es folgten 2016 die oberfränkische Redewendung „a weng weng“, 2017 „Urigeln“, im heißen Sommer 2018 „Derschwitzen“, 2019 „Sternlaschmeißer“, 2020 „Fregger“ und 2021 „Erpfl“. Vergangenes Jahr machte „waafn“ als Sinnbild für ein Miteinander im Gespräch und das Verbindende des Dialekts das Rennen. Einsendungen konnten über das Internet, per Mail oder Postkarte bei der KulturServiceStelle des Bezirks Oberfranken eingereicht werden.


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Bezirk Oberfranken
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