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Pressemitteilungen
Kultur
| 22. November 2017

Rarität für Freunde

der klassischen Musik

Liedzyklen von Henri Marteau auf CD erschienen

Die Künstlervilla Haus Marteau in Lichtenberg, heute Internationale Musikbegegnungsstätte des Bezirks Oberfranken.
Mit der Internationalen Musikbegegnungsstätte Haus Marteau in Lichtenberg hält der Bezirk Oberfranken das Erbe des einstigen Violinvirtuosen und Musikpädagogen Henri Marteau aufrecht. (Foto: Christian Porsch)

Henri Marteau (1874–1934), deutsch-französischer Geigenvirtuose und Komponist, avancierte vor dem Ersten Weltkrieg vom Wunderkind zum gefeierten Weltstar. Als höchst angesehener Violinpädagoge wirkte er von 1900 bis 1907 zunächst in Genf und seit 1908 in Berlin. Im Ersten Weltkrieg wurde sein Künstlertum jedoch im deutsch-französischen Antagonismus fast zerrieben. Zu seinen Werken zählen unter anderem die Liedzyklen op. 19c und op. 28 und die Schilflieder für Bariton op. 31. Mit der Opernlegende Vesselina Kasarova und der Pianistin Galina Vracheva wurden die Liedzyklen des Deutsch-Franzosen im Studio des SRF neu aufgenommen. Zusammen mit einer bisher unveröffentlichten Marteau-Interpretation des gefeierten Opern- und Konzertsängers Dietrich Fischer-Dieskau sind sie nun auf CD im Label solo Musica erschienen.

Die Bulgarin Vesselina Kasarova zählt unbestritten zu den bedeutendsten Mezzosopranistinnen unserer Zeit. Bereits mit vier Jahren erhielt sie ihren ersten Klavierunterricht. Später studierte sie Gesang an der Musikakademie von Sofia. Schon in jungen Jahren stand sie in der bulgarischen Nationaloper auf der Bühne und wurde, nach dem Sieg beim internationalen Gesangswettbewerb in Gütersloh, Ensemblemitglied am Opernhaus Zürich. Ihre Debüts als Annio und als Rosina öffneten ihr den Weg zu einer internationalen Karriere. Konzerte und Liederabende gibt sie in ganz Europa und Japan.

Zwei Musikerinnen von Weltruf 

Nun hat sich Kasarova an zwei Liedzyklen von Henri Marteau gewagt. Ihre Begleiterin am Klavier ist die ebenfalls aus Bulgarien stammende, weltweit gefragte Konzertpianistin und Komponistin, Galina Vracheva, die in Zürich lebt. Vracheva zeichnet sich nicht nur mit improvisierten Kadenzen, sondern auch mit Spontankompositionen über Publikumswünsche aus, die sie unter anderem regelmäßig in Sabine Sauers Sendung Wunsch: Musik auf BR-Klassik präsentiert. Schon früh hat Galina Vracheva ihre Lust am freien, improvisierten Musizieren entdeckt und wurde mit 15 Jahren in das Tschaikowsky-Konservatorium in Moskau aufgenommen, das sie mit Bestnoten abschloss. Weitere Studien folgten an der Hochschule in München, wo sie auch ihren ersten Lehrauftrag bekam. Vom Klavier- und Kompositionsunterricht bis hin zu ihren Meisterkursen für Konzertimprovisation ist ihre Lehrtätigkeit einzigartig. Als Komponistin schrieb sie bereits Klavierwerke, Opern, Kammermusik, Lieder, eine Sinfonische Dichtung und Filmmusik.

Bei dem Liederzyklus op. 19c handelt es sich um eine Weltersteinspielung, denn dieses Werk war Jahrzehnte lang vergessen, bis es 2016 zufällig in einem Berliner Musiknachlass entdeckt wurde. Den Zyklus Opus 19c hat Henri Marteau während seiner Schutzhaft in Deutschland zwischen 1915 und 1917 komponiert. Es umfasst acht französische Lieder, überwiegend in langsamem Tempo mit verhangener Stimmung in Moll. Die vertonten Gedichte von poetischer, atmosphärischer Musiksprache geprägt, beschreiben bildhaft und symbolisch die Natur, den Regen und das Meer. 

Bei dem etwa zehn Jahre später erschienenen Liedzyklus Opus 28 hingegen wurden acht deutsche Gedichte, beispielsweise von Hölderlin und Emanuel Geibel, vertont. Diese sind kürzer mit kompakten Harmonien und flüssigeren Tempi. Die Grundstimmung ist jetzt Dur. Durch leichte melodische Übergänge fließt die Leichtfüßigkeit der französischen Sprache auf die Deutsche über.

Die Klangsprachen dieser beiden Kompositionen machen das persönliche Drama von Henri Marteau in den Zeiten des Ersten Weltkrieges und der Weimarer Republik spürbar.   

Bisher unveröffentlichte Aufnahme der Fünf Schlaflieder

Dietrich Fischer-Dieskau (1925–2012), einer der bedeutendsten deutschen Sänger des 20. Jahrhunderts, unter anderem auch Dirigent, Maler, Musikschriftsteller und Rezitator, besaß eine einzigartige Naturbegabung. Seine Karriere startete nach dem zweiten Weltkrieg, als Opern- und Konzertsänger. Als Kunstliedinterpret erlangte er international einen außerordentlichen Rang. Von ihm gibt es eine bisher unveröffentlichte Aufnahme der Fünf Schilflieder für Bariton op. 31.

Zusammen mit dieser Aufnahme der Fünf Schilflieder für Bariton op. 31 mit Begleitung des Klaviers und obl. Bratsche, sind die zwei Liederzyklen op. 19c und op. 28 nun beim Label solo Musica in Koproduktion mit dem Bezirk Oberfranken und Radio SRF 2 Kultur erstmals, als eine Rarität, auf CD erschienen. 

Diese besondere CD kann für 15 Euro bei der Kultur- und Heimatpflege des Bezirks Oberfranken bestellt werden. Die Mailadresse lautet kultur@bezirk-oberfranken.de.

 

INFO:

Mit der Internationalen Musikbegegnungsstätte Haus Marteau in Lichtenberg hält der Bezirk Oberfranken das Erbe des einstigen Violinvirtuosen und Musikpädagogen Henri Marteau aufrecht. Der Bezirk Oberfranken erwarb die denkmalgeschützte Marteau-Villa Anfang der 1980er Jahre und veranstaltet dort jährlich über 30 Meisterkurse mit renommierten Dozenten für junge Musiker aus aller Welt.

 

Neben den Meisterkursen findet in der Internationalen Musikbegegnungsstätte Haus Marteau in Lichtenberg in dreijährigem Turnus in enger Zusammenarbeit mit den Hofer Symphonikern auch der Internationale Violinwettbewerb Henri Marteau statt. Derzeit finden aufwendige Umbaumaßnahmen an dem Gebäude statt. So sollen unter Regie des renommierten Architekten Peter Haimerl aus München weitere Übungsräume im Untergeschoss und ein neuer Konzertsaal in Form eines unterirdischen Stollens entstehen.


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