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Pressemitteilungen
Gesundheit
| 10. November 2023

Krankheit häufig nicht erkannt:

Fibromyalgie

Oft langer Weg zur Diagnose bei rheumatischer Erkrankung

Ein Mann in einem hellblauen Anzug steht vor einem weißen Gebäude
Er ist Leitender Oberarzt an der Klinik für Internistische Rheumatologie des Bezirksklinikums Obermain: Facharzt Dr. Dirk Günthel. (Foto: Dietmar Hagel)

Viele Millionen Menschen leiden weltweit an rheumatischen Erkrankungen. Der Oberbegriff „Rheuma“ fasst dabei Erkrankungen in dreistelliger Zahl zusammen, die sich in sehr unterschiedlicher Ausprägung zeigen können. Gemeinsam ist ihnen jedoch der fließende, ziehende Schmerz, der mit diesen Krankheitsbildern einhergeht.

Eine auch zahlenmäßig bedeutsame, rheumatische Erkrankung ist die Fibromyalgie. Wie die Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie als zuständige Fachgesellschaft berichtet, leiden mittlerweile ca. 3,4 % der Bevölkerung in Deutschland an dieser Form des so genannten, nichtentzündlichen Weichteilrheuma. Drei bis vier von 100 Personen haben also eine Fibromyalgie. Nicht selten wird diese Erkrankung jedoch nicht erkannt oder, weil der Betroffene nicht zum Arzt geht, nicht diagnostiziert. Häufig haben Patienten mit Fibromyalgie einen langen Leidensweg hinter sich und erfahren allein dadurch eine deutliche Entlastung, dass endlich eine Diagnose gestellt wird.

„Wer von einer Fibromyalgie geplagt wird, hat in der Regel Schmerzen in vielen Körperabschnitten. Oft geht diese Krankheit zudem mit erheblichen Schlafstörungen und Erschöpfungszuständen einher“, erklärt Dr. Dirk Günthel, leitender Oberarzt der Fachklinik für internistische Rheumatologie am Bezirksklinikum Obermain in Kutzenberg. Als Ursachen, die für die Entstehung einer Fibromyalgie verantwortlich sind, kommen dabei viele infrage: Bereits bestehende chronische Schmerzen einer oder weniger Körperregionen, eine psychische oder physische Überbelastung, Fehlhaltungen, schlecht verarbeiteter Stress oder auch eingreifende und erheblich belastende Lebensveränderungen wie der Verlust eines nahen Menschen.

Im Unterschied zu entzündlichem Rheumatismus kann eine Fibromyalgie jedoch selbst bei einem langen Verlauf nicht zur Zerstörung der Gelenke, der Wirbelsäule, der Muskulatur oder innerer Organe führen.

„Diese Erkrankung ist nicht lebensbedrohlich, doch für den Patienten oft eine große Qual und Last. Doch mit der richtigen und konsequent durchgeführten Therapie kann jeder Patient seine Lebensqualität deutlich verbessern“, macht Günthel allen Betroffenen Hoffnung. Der Kutzenberger Facharzt für Innere Medizin und Rheumatologie empfiehlt:

  • Ausdauertraining mit geringer bis mittlerer Intensität (z. B. schnelles Spazierengehen, Nordic Walking, Fahrradfahren oder Ergometertraining, Tanzen, Aquajogging), 2-3 Mal pro Woche über mindestens 30 Minuten
  • Wassergymnastik oder Trockengymnastik mit geringer bis mittlerer Intensität mit einer Häufigkeit von 2-3 Mal pro Woche über mindestens 30 Minuten
  • Wärmeanwendungen (wie zum Beispiel Thermalbad, Infrarotkabine, warme Badewanne)
  • Meditative Entspannungsverfahren (beispielsweise Yoga, Tai-Chi, Qigong)

Daneben könne auch die Kognitive Verhaltenstherapie als psychotherapeutisches Verfahren zu einer deutlichen Besserung beitragen, denn der Zusammenhang zwischen Seele und Körper eines Menschen sei gerade bei dieser Erkrankung offenkundig. „Bei Fibromyalgie helfen Medikamente nur wenig oder gar nicht“, so Günthel. „Man sollte hier zuerst an maßvolle und regelmäßige Bewegung und Wärmetherapie denken.


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