Für Verdienste um Oberfranken
ausgezeichnet
Im festlichen Rahmen von Schloss Sassanfahrt in Hirschaid fand eine Feierstunde des Bezirks Oberfranken statt. Bezirkstagspräsident Henry Schramm würdigte mit Dr. Tanja Kinkel und Rolf Kießling zwei herausragende Persönlichkeiten für ihre Verdienste um Oberfranken mit der Ehrenmedaille in Silber. Die Ausgezeichneten haben sich in den Bereichen Kultur, Heimatforschung und soziales Engagement Verdienste um ihre Heimat Oberfranken erworben.
Rolf Kießling wurde für seinen jahrzehntelangen Einsatz zur Aufarbeitung der jüdischen Geschichte in Oberfranken ausgezeichnet. Der in Forchheim-Buckenhofen geborene Historiker widmet sich seit seiner Jugend der Erforschung jüdischer Schicksale in seiner Heimatregion.
Kießlings Engagement beschränkt sich nicht auf die Forschung, sondern zeigt sich auch in vielen konkreten Projekten: Dank seiner Initiative entstanden in Forchheim der Jüdische Pfad, Stolpersteine und das Kleemann-Denkmal.
Sein Vermächtnis besteht nicht nur in der historischen Aufarbeitung, sondern auch in der pädagogischen Vermittlung. Als Lehrer und Referent führte er zahlreiche Schüler und Erwachsene an die Geschichte der Region heran und machte durch seine Forschungsarbeit Menschen und ihre Schicksale wieder sichtbar. Für seine Verdienste wurde ihm bereits 2013 der renommierte Obermayer German Jewish History Award verliehen.
Kießling zeigte sich in seiner Dankesrede tief bewegt und betonte: „Wichtig ist, dass Erinnerungsarbeit vor allem durch direkte menschliche Begegnungen gelingt. Durch Gespräche mit Zeitzeugen, durch die Pflege von Gedenkorten und durch die Weitergabe an die junge Generation.“
Die aus Bamberg stammende Schriftstellerin Dr. Tanja Kinkel wurde für ihre literarischen und sozialen Verdienste geehrt. Ihre mittlerweile 21 Romane – darunter Die Puppenspieler und Grimms Morde – wurden in zahlreiche Sprachen übersetzt.
Tanja Kinkel ist jedoch nicht nur eine preisgekrönte Autorin, sondern auch eine engagierte Förderin der kulturellen Bildung. Sie ist Schirmherrin des Bamberger Literaturfestivals und brachte mit dem Theaterstück Totentanz, das jüngst auf dem historischen Bamberger Domplatz uraufgeführt wurde, Geschichte und Kultur ihrer Heimatstadt auf die Bühne.
Ihr soziales Engagement zeigt sich auch durch die Gründung der Hilfsorganisation Brot und Bücher e.V., die seit 1992 Kindern weltweit Zugang zu Bildung ermöglicht. Zudem engagiert sie sich als Schirmherrin der Bundesstiftung Kinderhospiz. Ihr Werk und Wirken zeugen von tiefem Verantwortungsbewusstsein und kultureller Verbundenheit.
Kinkel wertete die Auszeichnung in ihren Dankesworten als „allgemeine Anerkennung für ehrenamtliches Engagement“, das zum Glück „immer noch von vielen Menschen in unserer Gesellschaft hochgehalten“ werde. Nur durch ehrenamtliches Engagement sei es möglich, soziale und kulturelle Leistungen und Angebote dauerhaft zu erhalten und auch die Schwächeren in der Gesellschaft daran teilhaben zu lassen.
Bezirkspräsident Henry Schramm betonte in seiner Laudatio die Bedeutung des Einsatzes beider Preisträger: „Herr Kießling und Frau Dr. Kinkel stehen beispielhaft für den Geist von Verantwortung, Erinnerung und kulturellem Engagement, der unsere Gesellschaft stark macht.“ Die Verleihung der Ehrenmedaillen würdigt nicht nur vergangene Leistungen, sondern soll auch zukünftige Projekte inspirieren. „Wir hoffen, dass Ihre Arbeit weiterhin Menschen verbindet, inspiriert und den Blick für unsere gemeinsame Geschichte schärft“, schloss Schramm seine Ansprache.
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