Vorschläge ab sofort einreichen!
Was folgt auf "Schnerbfl"?

Der eigene Dialekt ist Ausdruck von Identität und Heimat. Deshalb fördert der Bezirk Oberfranken auf verschiedenste Weise die Mundart. Am Tag der Muttersprache am 21. Februar startet der Bezirk Oberfranken erneut die Suche nach dem Oberfränkischen Wort des Jahres. Im Vorjahr eroberte sich der „Schnerbfl“ diesen Titel. Nun wird ein Nachfolger gesucht.
„Die Kür des Oberfränkischen Wort des Jahres ist mittlerweile ein festes Ritual geworden. Es macht mir jedes Mal Freude zu sehen, welche Vielfalt unsere Sprache in Oberfranken zu bieten hat“, so Bezirkstagspräsident Henry Schramm. Er ruft nun alle Oberfranken wieder dazu auf, ihre liebsten Dialektworte an die KulturServiceStelle des Bezirks Oberfranken zu senden. Aus allen Einsendungen kürt eine fünfköpfige Jury, besetzt mit Sprachwissenschaftlern und Kulturschaffenden, den Sieger.
Das in Oberfranken in vielen Regionen sehr übliche Wort „Schnerbfl“ – auch „Schnirbfl“, „Schnörbfl“ oder „Schnürbfl“ gesprochen – machte 2024 das Rennen und wurde von der Jury zum Oberfränkischen Wort des Jahres gekürt. Das Siegerwort sorgte für große Begeisterung. Alexander Herrmann, der das Wort traditionell mit dem Bezirkstagspräsidenten verkündet, lobte die Auswahl der Jury. Und sogar die bekannte Lyrikern Nora Gomringer widmete dem Begriff ein eigenes Gedicht. Der „Schnerbfl“ kann am ehesten mit dem hochdeutschen „Zipfel“ gleichgesetzt werden. Ein „Schnerbfl“ ist zum Beispiel das abgebundene Endstück der Wurst, das abgebundene obere Ende eines Sackes, der Bettzipfel oder der Ausgießschnabel an Topf oder Kanne. Zudem wird „Schnerbfl“ häufig auch als flapsige Bezeichnung für das männliche Geschlechtsteil verwendet.
Seit 2015 sucht der Bezirk Oberfranken die Dialekt-Lieblinge und bittet um geeignete Vorschläge. Mit dem „Schnerbfl“ gibt es bereits zehn Oberfränkische Worte des Jahres: neben „Meichala“ als Bezeichnung für ein Kopftuch (2023) oder "Waafn", das im Jahr 2022 die Jury überzeugte, zeigen die bisherigen Siegerwörter „Erpfl“ (2021), „Fregger“ (2020), „Sternlaschmeißer“ (2019), „derschwitzen“ (2018), „urigeln“ (2017), „a weng wenig“ (2016) und „Wischkästla“ (2015) wie facettenreich die oberfränkische Mundart ist.
„Wir suchen nach bekannten Wörtern, aber auch nach Neuschöpfungen, die das Gemeinte besonders präzise benennen und wofür es im Hochdeutschen oftmals gar keinen Ausdruck gibt“, unterstreicht Barbara Christoph, die Leiterin der KulturServiceStelle des Bezirks.
Vorschläge für das Oberfränkische Wort des Jahres 2025 können auf der Homepage des Bezirks Oberfranken unter www.bezirk-oberfranken.de/owdj eingereicht oder per Mail an kulturservicestelle@bezirk-oberfranken.de geschickt werden.
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