Schließen

Schrift vergrößern – so funktioniert's!

Sie möchten die Webseite des Bezirk Oberfranken etwas genauer unter die Lupe nehmen?
Mit der folgenden Anleitung können Sie die Webseite beliebig vergrößern.


Anleitung für Windows User

Um die Schrift zu vergrößern, benutzen Sie bitte die Tastenkombination
Strgund+


Anleitung für Apple User

Um die Schrift zu vergrößern, benutzen Sie bitte die Tastenkombination
cmdund+

Pressemitteilungen
Fischerei
| 11. April 2025

Wie viel Plastik steckt

im Räucherfisch?

Forschungsprojekt in Kooperation mit der Universität Bayreuth

Zwei junge Männer mit Schürzen stehen in einer Küche und packen Filets von der Forelle in Alufolie ein.
Jannik Haas von der Universität Bayreuth nimmt Proben des Forellenfilets vor der Verarbeitung zur Räucherfischcreme. (Foto: Sabine Heid)

Sei es in unserer Nahrung, dem Trinkwasser oder in der Luft – Mikroplastikpartikel sind mittlerweile überall. Eine Kreditkarte, also rund 5 g Plastik, nimmt ein Mensch je nach Lebensumständen laut einer Studie im Auftrag des WWF /ODER der Universität von Newcastle, Australien, im Schnitt pro Woche auf. Die Lehranstalt für Fischerei des Bezirks Oberfranken beteiligt sich an dem internationalen Forschungsprojekt MIKROPLEXFOOD der Universität Bayreuth, bei dem es um den Nachweis und die Vermeidung von Mikroplastik in Lebensmitteln – wie zum Beispiel Fisch - geht.

„Die Forscher des Lehrstuhls Tierökologie I sind auf uns zugekommen und natürlich sind wir gerne bereit, bei diesem zukunftsweisenden Forschungsprojekt der Universität Bayreuth mitzuwirken. So können wichtige Erkenntnisse zum Thema Mikroplastik gewonnen werden“, ist sich Bezirkstagspräsident Henry Schramm sicher. In dem Forschungsprojekt MIKROPLEXFOOD werden von der Universität Bayreuth gemeinsam mit mehreren Forschungspartnern aus Deutschland und Österreich erstmals auch komplexe, also verarbeitete Lebensmittel auf das Vorhandensein von Kunststoffpartikeln untersucht. Zudem sollen die Analysemöglichkeiten von Mikroplastikpartikeln in den Proben weiterentwickelt werden.

In der Lehranstalt für Fischerei in Aufseß bieten die Mitarbeiter in regelmäßigen Abständen Fischverarbeitungskurse an. Ein beliebtes Rezept ist dabei die Räucherfischcreme, hergestellt aus geräucherter Forelle und Frischkäse. Sie wurde vom Forschungsteam um Dr. Martin Löder des Lehrstuhls für Tierökologie I von Prof. Dr. Christian Laforsch an der Universität Bayreuth als Beispiel für ein verarbeitetes Lebensmittel aus Fisch ausgewählt. Jeder Schritt der Herstellung wurde nun im Rahmen des Forschungsprojektes genau unter die Lupe genommen.  Das Forscherteam entnahm jeweils fünf Proben und drei Luftproben. Wie belastet sind die Forellen vor dem Schlachten, wie sieht es nach dem Schlachten aus? Immerhin lagen die Fische beim Ausnehmen auf einem Plastikbrett, die Messergriffe und Schürzen sind aus Kunststoff und auch sonst begleitet dieses Material den Fisch bei der Verarbeitung auf Schritt und Tritt. Entnommen wurden daher weitere Proben nach dem Salzen, nach dem Räuchern, nach dem Filetieren und dann nach dem Einfüllen der Fischcreme in kleine Schälchen – die wie üblicherweise im Lebensmittelhandel auch in den Verarbeitungskursen in Aufseß aus Plastik sind.

Alle Proben wurden sorgfältig verpackt und gekühlt ins Forschungslabor nach Bayreuth gebracht. Um nicht nur die Oberfläche, sondern auch die interne Matrix des Lebensmittels untersuchen zu können, werden die Proben der Fischcreme im Labor mit Hilfe von Enzymen regelrecht „verdaut“, bis nur noch die eventuell vorhandenen Mikroplastikpartikel übrigbleiben. Erst danach sind die Filtration und die folgende infrarotspektroskopische Messung der Mikroplastikpartikel möglich. Bei der Analyse werden von jedem Partikel die Kunststoffsorte, Größe und Form bestimmt. Mit dieser Analysemethode können die Forscher Mikroplastikfragmente, – kügelchen und – fasern bis zu einer Größe von 0,01 mm messen, was einem Zehntel des Durchmessers eines menschlichen Haares entspricht. „Durch die Analyse bekommen wir Informationen zur Belastung des untersuchten Lebensmittels - im Idealfall können wir anhand der Kunststoffsorte sogar sagen, wo die verschiedenen Partikel herkommen und damit auch entsprechende Handlungsempfehlungen zur Vermeidung geben“, erläutert Dr. Martin Löder.

„Wir erhoffen uns ganz konkrete Erkenntnisse für unsere praktische Arbeit“, sagt auch Dr. Thomas Speierl, Leiter der Lehranstalt für Fischerei in Aufseß. So könne man auf Basis der Ergebnisse des Forschungsprojektes Quellen von Mikroplastik in der Fischverarbeitung gezielt verbannen und diese Erkenntnisse auch direkt an die Praktiker weitergeben.

Derzeit werden die Proben die in Aufseß genommen wurden im Mikroplastiklabor der Universität Bayreuth enzymatisch aufgereinigt und danach gemessen – mit finalen Ergebnissen rechnet das Team der Universität Bayreuth innerhalb des zweiten Quartals 2025.

 


We're Social! Follow Us!        Facebook   |     Instagram   |     YouTube

Pressekontakt

Bezirk Oberfranken
Stabsstelle
Öffentlichkeitsarbeit
Cottenbacher Straße 23
95445 Bayreuth

Pressesprecher
Florian Bergmann
Zimmer: VW 104
Telefon: 0921 7846-3003
Fax: 0921 7846-43003
E-Mail-Kontakt
Sicherer E-Mail-Kontakt